Heilpflanzen beinhalten viele verschiedene Inhaltsstoffe. Je nach Intensität ihrer Hauptinhaltsstoffe und deren Wirkung bzw. ihrer Kombinationen kommen die Heilpflanzen so gezielt zum Einsatz. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Heilpflanzen und deren Wirkung sind in einer Liste nachfolgend aufgeführt.
Alkaloide
Alkaloide sind stickstoffhaltige Verbindungen und ihr Charakter ist basisch. Die Wirkung der Alkaloide zielt vor allem auf das Nervensystem und die Durchblutung des Gehirns sowie die Drüsen- und Gallensekretion. Heilpflanzen mit einer hohen Konzentration des Inhaltsstoffes Alkaloide sollte nur unter ärztlicher Kontrolle und zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Eine hohe Konzentrierung an Alkaloide weisen Heilpflanzen wie Heidelbeerblättern, Schöllkraut und Zinnkraut auf.
Ätherische Öle
Ätherische Öle sind Kohlenwasserstoffverbindungen, welche sich wiederum aus einer großen Zahl an Inhaltsstoffen zusammensetzt. Wegen der aromatischen Wirkung werden ätherische Öle oft in der Aromatherapie eingesetzt. Ätherische Öle wirken auf das Nervensystem, je nach eingesetztem ätherischem Öl, anregend bis beruhigend sowie regenerierend und ausgleichend. Weiterhin können diese Inhaltsstoffe körperlich verdauungsregulierend und desinfizierend wirken sowie eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem haben.
Gerbstoffe (Tannine)
Gerbstoffe sind Inhaltsstoffe vieler Heilpflanzen werden auch Tannine genannt. Ihre Wirkung ist adstringierend, entzündungshemmend, antibakteriell und neutralisierend. In sehr hoher Konzentrierung sind Gerbstoffe jedoch schädlich. Die Wirkung von Gerbstoffen auf die Haut und Schleimhaut ist abschwellend und hilft bei Schleimhautreizungen sowie blutungsstillend bei kleineren Wunden. Heilpflanzen mit einer hohen Konzentrierung dieses Inhaltsstoffes sind z.B. Eichenrinde, Salbei und Rosmarin.
Glykoside (Glukoside)
Glykoside, auch Glukoside genannt, sind ätherische Verbindungen und teilen sich wiederum in verschiedene Gruppen, wie unter anderem den Saponinen, auf. Glykoside spalten sich bei der Aufnahme von Wasser auf und ihre Wirkung ist stärkend auf Herz und Kreislauf und hilft bei Verdauungsproblemen. Heilpflanzen mit diesem Inhaltsstoff sind unter anderem: Malve, Lindenblüten und Knoblauch.
Bitterstoffe
Die Bitterstoffe teilen sich in drei Stufen ihrer Konzentration. Neben der Steigerung der Aufnahmefähigkeit anderer Inhaltsstoffe zielt die hauptsächliche Wirkung von Bitterstoffen auf das Verdauungssystem. Je nach Stufe ihrer Konzentration wirken sie bei Blähungen, sind appetitsfördert und allgemein stärkend. Bei einer hohen Konzentration ist die Wirkung durch den Inhaltsstoff positiv beeinflussend auf Gallenblase, Leber, Herz sowie Kreislauf. Enthalten beispielweise in: Artischocken, Löwenzahn, Schafgabe und Kalmuswurzel.
Kieselsäure
Als Kieselsäure werden die Sauerstoffsäuren des Siliciums bezeichnet. Ihre positive Wirkung zielt vor allem auf den Skelettaufbau, die Muskel und das Bindegewebe. Deswegen wirken die Inhaltsstoffe der Kieselsäuren besonders wirkungsvoll bei der Behandlung der Haut, beispielweise bei Cellulitis, Aufbau von Sehnen, Muskeln und Knochen. Heilpflanzen mit diesen Inhaltstoffen sind z.B. Schafgarbe, grünem Tee und Acker-Zinnkraut.
Saponine
Saponine gehören zu der Gruppe der Glykoside und kommen in einer großen Strukturvielfalt vor. Deswegen ist die Wirkung der Saponine auch sehr vielfältig. Durch die Inhaltsstoffe werden unter anderem entzündungshemmende, stärkende, harntreibende und schleimlösende Wirkung erzielt. Weiterhin wird die Hormonbildung stimuliert. Zusätzlich unterstützen Saponine die Aufnahme anderer Stoffe aus dem Darm und binden weiterhin Cholesterin. In Heilpflanzen sind sie unter anderem in Rosskastanie, Ginseng, Malve und Lungenkraut enthalten.
Schleimstoffe
Schleimstoffe sind Kohlenhydrate beinaltende Stoffe mit einem großen Quellvermögen. In Verbindung mit Wasser ist ihre Wirkung, dass sie eine Art Schutzfilm über Körperstellen legen können. So wirken sie beruhigend auf gereizte und entzündete Schleimhäute, welche bei Infektionen der oberen Luftwege und auch bei Darmentzündungen auftreten. Eine weitere positive Wirkung erzielen Schleimstoffe bei der Förderung der Verdauung. Reichlich aufzuweisen sind Schleimstoffe in Leinsamen, Malve, Spitzwegerich und Algen.
Flavonoide
Flavonoide kommen in sehr vielen verschiedenen Arten vor. Sie regulieren und begünstigen das Zusammenspiel der einzelnen Wirkstoffe der Heilkräuter. Weiterhin ist ihre Wirkung blutgerinnend- und entzündungshemmend, krampflösend sowie gefäßstärkend. Flavonoide in einer hohen Konzentrierung sind z.B. enthalten in Holunder, Kamille, Buchweizen und Weißdorn.
Vitamine, Mineralien und Enzyme
Weitere wirkungsvolle Bestandteile der Heilpflanzen sind Vitamine, Mineralien und Enzyme. Ihre Wirkung ist sehr vielfältig beispielsweise ganzkörperlich stärkend sowie abwehrsteigernd, aber auch hautschützend, krampflösen und harntreibend. Reichhaltig vorhanden in Apfel, Hagebutte, Bärlauch, Wachholder und Brennnessel.